THULE TEPUI AUTANA 3​ IM TEST: EIN DACHZELT AUF EINEM MINI-WOHNWAGEN

Ein Dachzelt auf einem Caravan. Auf einem Teardrop. Also, um es einfach zu sagen, auf einem Mini-Wohnwagen. Eine gewöhnungsbedürftige Idee, aber nicht ganz ohne Sinn und Verstand.

Ja, der Gedanke, ein Zelt auf ein Auto, einen Bus oder – wie hier beim Kuckoo Camper Bruno – auf einen kompakten Wohnwagen zu setzen, mag zuerst befremdlich erscheinen. Bei genauer Betrachtung ist er aber gar nicht so abwegig.

Denn ein Dachzelt ist die günstigste, einfachste und flexibelste Möglichkeit, den Schlafraum kostengünstig und einfach zu erweitern. Für rund dreitausend Euro bekommt man das hier gezeigte Thule Tepui Autana 3 mitsamt Vorzelt.

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Doch es hat nicht nur Vorteile. Denn, und da muss man ehrlich sein, dieses Dachzelt jeden Abend aufzubauen braucht eine gewisse Liebe fürs Reisen. Oder man lässt es aufgeklappt, dann verliert man allerdings die Möglichkeit, mit dem Auto wegzufahren – und könnte gleich ein klassisches Bodenzelt nehmen.

Der Ursprung des Dachzelts

Damit wäre man schon bei der Frage angelangt: Warum sollte man ein Dachzelt benutzen? Und wo kommt es ursprünglich her?

Nun ja, das erste Dachzelt wurde bereits 1937 im US-amerikanischen Magazin "Popular Science" vorgestellt als kompakte Camping-Unterkunft für zwei Personen. Der größte Vorteil gegenüber einem gebräuchlichen Bodenzelt liegt bis heute darin, dass es keinen Platz im Koffer- oder Laderaum einnimmt.

Dabei muss natürlich die maximal zulässige Dachlast und das maximal zulässige Gesamtgewicht des jeweiligen Kraftwagens beachtet werden. Ein sachgemäß montiertes Dachzelt darf während der Fahrt auf dem Dach verbleiben, das macht Roadtrips mit Übernachtungen auf dem Campingplatz wesentlich leichter.

Vor Wind und Wetter geschützt

Ein weiterer, wenngleich für uns in Westeuropa eher unwichtiger Vorteil ist die Höhe des Zelteingangs, durch die Kleintiere wie Insekten oder Schlangen nicht so leicht ins Innere gelangen können. Und in der Höhe steckt ein weiterer Aspekt psychologischer Natur: Man muss nicht auf allen Vieren kriechen, um sich hinlegen zu können. Das impliziert gleich mehr Komfort, mehr Kultur, mehr Zivilisation – und ist bei Regen auch besonders praktisch.

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Genau wie das Überzelt des Tepui Autana, das sich wie ein zweites Dach über den Schlafraum legt und es ermöglicht, auch bei Regen die Fenster weit geöffnet zu haben. Da jedes Fenster ein Moskitonetz besitzt, kann man sogar abends licht- und luftdurchflutet lesen, reden oder einfach nur liegen, ohne dass Mücken einen Zugang erlangen.

Der Nutzung der 244 x 142 Zentimeter großen Grund-/Schlaffläche steht also nichts mehr im Wege. Doch wie sieht es in der Praxis aus? Ist es ohne Diplom in Zeltologie überhaupt möglich, das Monstrum aus Baumwoll-Polyester-Mischung zu benutzen? Schließlich hat fast jeder es zumindest einmal erlebt, wie der Aufbau eines Zeltes in großem Chaos mündet.

Auf- und Abbau des Teupi Autana 3

Dieses Dachzelt ist für einen Erstkontakt mit dem Thema bestens geeignet, davon zeugt bereits die Tatsache, dass selbst ein unerfahrener Dachzelter wie ich den Aufbau auf Anhieb meistern konnte.

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Dabei sei allerdings gesagt, dass zwischen Aufbau und Aufbau durchaus Welten liegen können. Denn wer nach einem langen Fahrtag todmüde die Haube des Zelts entfernt, an der Leiter ziehend das Zelt aufklappt und zum Schluss vielleicht (!) noch die Querstrebe des Vorzelts einhängt, wird sich nach fünf bis zehn Minuten Arbeit zufrieden schlafen legen können.

Dank eingebauter Matratze und einer dichten Gesamtkonstruktion muss man weder Regenwasser noch Rückenschmerzen fürchten. Auch umständlich gesichert werden muss das Tepui nicht, solange kein Orkan zu erwarten ist. Wer allerdings für einen längeren Aufenthalt plant und alles aufklappt, wird sich länger beschäftigen müssen.

Um die vielen Bequemlichkeiten des Tepui Autana genießen zu können, müssen Fenster geöffnet, Zeltstoff gerollt, Laschen eingehängt und Stäbe angebracht werden. Kein Hexenwerk, sondern reine Übungssache – aber auch ein Aufwand, den man nicht unterschätzen sollte.

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Wer also hofft, mit einem Thule Tepui Autana einfach ins Campingleben einsteigen zu können, sollte sich den Kauf gut überlegen. Möchte man jedes Mal über 57 Kilogramm aufs Dach hieven wollen, um einen Wochenendtrip zu machen? Möchte man sich entscheiden müssen, ob man das Auto stehen lässt oder für den Städtetrip während des Campingurlaubs doch noch mal ab- und aufbaut? Wenn man bereit ist, mit den Eigenarten zu leben, wird man dafür mit naturnahem Campingerlebnis und ein bisschen Luxus belohnt. Zelten, aber eleganter.

Thule Tepui Autana 3

  • Packmaß: 122 x 143 x 132 cm
  • Gewicht: 57,7 kg
  • Maße aufgebaut: 310 x 143 x 132 cm
  • Liegemaß: 244 x 142 cm
  • Preis: 2.999,95 Euro
  • Kaufen: Das Dachzelt gibt es bei Decathlon. Hier können Sie das Thule Tepui Autana 3 direkt kaufen

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